
Die Jagd nach dem perfekten Geschmack ist kein Zufall, sondern eine technische Disziplin, bei der die präzise Abstimmung von Hardware, Technik und biologischem Verständnis den Unterschied zwischen „gut“ und „überragend“ ausmacht.
- Die Wahl des Verdampfers (insbesondere eines RDA) legt die physikalische Grundlage für die Geschmacksintensität.
- Die meisterhafte Kontrolle des Airflows und die Auswahl des Dochtmaterials sind entscheidend für die Kalibrierung des Aromas.
- Das Überwinden sensorischer Ermüdung („Dampferzunge“) ist ein ebenso wichtiger Skill wie die technische Optimierung.
Empfehlung: Betrachten Sie Ihr Setup als ein feinmechanisches Instrument. Jeder Zug ist eine Gelegenheit zur Perfektionierung, bei der Sie lernen, jede Komponente zu meistern, anstatt nur passiv zu konsumieren.
Jeder ambitionierte Dampfer kennt die Enttäuschung: Man investiert in ein hochgelobtes Premium-Liquid, das nach exotischen Früchten, cremiger Vanille und einem Hauch von Geheimnis schmecken soll, doch im eigenen Verdampfer kommt nur eine flache, undefinierbare Süße an. Die üblichen Ratschläge – Coil reinigen, Leistung anpassen – sind schnell erschöpft und führen oft nicht zum gewünschten Ergebnis. Man beginnt zu zweifeln: Liegt es am Liquid? An der eigenen Wahrnehmung? Oder an der Hardware?
Die Wahrheit ist, dass die maximale Geschmacksexplosion selten durch Zufallstreffer erreicht wird. Sie ist das Ergebnis einer bewussten und methodischen Herangehensweise, einer Art Geschmacks-Ingenieurskunst. Es geht darum, die physikalischen Prinzipien zu verstehen, die ein Aroma vom Liquid bis zu Ihren Geschmacksknospen transportieren. Was, wenn der Schlüssel nicht darin liegt, ständig neue Liquids zu kaufen, sondern darin, das eigene Setup mit der Präzision eines Uhrmachers zu kalibrieren? Dieser Perfektionismus ist es, der den Enthusiasten vom Gelegenheitsdampfer trennt.
Dieser Artikel ist Ihre technische Blaupause auf diesem Weg. Wir werden nicht an der Oberfläche kratzen, sondern tief in die Materie eintauchen. Wir demontieren den Prozess der Geschmacksentstehung und analysieren jede Komponente – von der Königsklasse der Verdampfer über die mikroskopische Ebene des Dochtmaterials bis hin zu den neurologischen Tricks, mit denen Sie Ihre eigene Sensorik überlisten. Machen Sie sich bereit, Ihr Dampferlebnis nicht nur zu verbessern, sondern es zu meistern.
Um diese Kunst zu perfektionieren, ist ein strukturierter Weg unerlässlich. Der folgende Leitfaden führt Sie systematisch durch alle entscheidenden Stellschrauben für das ultimative Geschmackserlebnis.
Inhaltsverzeichnis: Die Bausteine der maximalen Geschmacksexplosion
- Geschmacksjäger-Ausrüstung: Warum Tröpfler (RDA) als Königsklasse für Aroma gelten
- Airflow-Kontrolle für Profis: Wie die richtige Luftzufuhr Ihren Geschmack definiert
- Nicht nur Watte: Warum das Dochtmaterial über guten oder schlechten Geschmack entscheidet
- Hilfe, ich schmecke nichts mehr! Wie Sie die gefürchtete „Dampferzunge“ besiegen
- „Chain Vaping“: Warum Dauernuckeln den Geschmack und Ihre Coil ruiniert
- Mehr Frucht, weniger „flach“: So kitzeln Sie das maximale Aroma aus Ihrem Liquid heraus
- Der richtige Verdampfer für Gourmet-Liquids: So schmecken Sie jede Nuance heraus
- Die hohe Kunst des Dampfens: Ein Wegweiser durch die Welt der Gourmet-Liquids
Geschmacksjäger-Ausrüstung: Warum Tröpfler (RDA) als Königsklasse für Aroma gelten
Auf der Suche nach dem reinsten und intensivsten Geschmack führt kein Weg an Selbstwickelverdampfern vorbei, und an ihrer Spitze thront der Tröpfelverdampfer, auch RDA (Rebuildable Dripping Atomizer) genannt. Der Grund für seine Überlegenheit ist pure Physik: Im Gegensatz zu Tankverdampfern (RTAs) gibt es keinen langen Kamin, den der Dampf passieren muss. Die Wicklung sitzt nur wenige Millimeter unter dem Mundstück. Dieser extrem kurze Weg sorgt dafür, dass die frisch erzeugten Aromamoleküle nahezu verlustfrei und ohne nennenswerte Kondensation auf der Zunge ankommen. Das Ergebnis ist eine unverfälschte und direkte Geschmackswiedergabe, die ihresgleichen sucht.

Ein RDA ist im Grunde ein offenes Labor für den Geschmacksjäger. Der schnelle und unkomplizierte Zugang zur Wicklung erlaubt es, in Minutenschnelle die Watte oder sogar die gesamte Coil zu wechseln. Das macht ihn zum perfekten Werkzeug, um verschiedene Liquids zu testen, ohne einen ganzen Tank leerdampfen zu müssen. Während ein Tankverdampfer (RTA) auf Komfort und Mobilität ausgelegt ist, zielt der RDA kompromisslos auf maximale Performance ab. Für den Alltag mag er unpraktischer sein, doch für die Kalibrierung des perfekten Geschmacks zu Hause ist er unersetzlich.
Die folgende Gegenüberstellung verdeutlicht die zentralen Unterschiede im direkten Vergleich für deutsche Dampfer, wie sie in einer vergleichenden Analyse von Verdampfertypen häufig zu finden sind.
| Eigenschaft | RDA (Tröpfler) | RTA (Tank) |
|---|---|---|
| Geschmacksintensität | Sehr hoch – direkter Weg zur Coil | Gut bis sehr gut – etwas längerer Weg |
| Flexibilität | Maximum – schneller Geschmackswechsel | Eingeschränkt – Tank muss leer sein |
| Mobilität | Unpraktisch – häufiges Nachtropfen | Sehr praktisch – Tank für unterwegs |
| Anpassung | Optimal für Experimente | Komfort im Alltag |
Airflow-Kontrolle für Profis: Wie die richtige Luftzufuhr Ihren Geschmack definiert
Die Airflow-Kontrolle (AFC) ist weit mehr als nur ein Regler für den Zugwiderstand; sie ist das Gaspedal für die Geschmacksintensität. Viele Dampfer unterschätzen ihre Wirkung und lassen sie oft vollständig geöffnet, um möglichst große Wolken zu erzeugen. Doch für den Geschmacks-Enthusiasten ist dies ein fundamentaler Fehler. Statistiken aus der deutschen Dampfer-Community deuten darauf hin, dass über 60 % der Dampfer ihre Airflow-Einstellungen häufig ändern, was die Suche nach dem perfekten „Sweet Spot“ unterstreicht. Dieser Sweet Spot ist ein physikalisches Gleichgewicht aus Luftmenge, Dampfsättigung und Temperatur.
Das Prinzip dahinter ist einfach: Ein restriktiver Luftzug (weniger offene Airflow) zwingt die Luft, schneller und turbulenter über die Coil zu strömen. Dieser Effekt, ähnlich dem Venturi-Prinzip, führt zu einer höheren Konzentration von Aromapartikeln im Dampf. Das Ergebnis ist ein wärmerer, dichterer und vor allem geschmacksintensiverer Dampf. Ein offener Luftzug hingegen kühlt die Wicklung stärker, verdünnt den Dampf mit mehr Frischluft und resultiert in einer größeren Dampfmenge, jedoch auf Kosten der Geschmacksdichte. Die Kunst besteht darin, die AFC so einzustellen, dass der Geschmack maximal konzentriert wird, ohne dass der Dampf unangenehm heiß wird.
Die ideale Einstellung hängt stark vom persönlichen Dampfverhalten ab:
- Für MTL (Mund-zu-Lunge): Hier sind sehr kleine Luftkanäle (oft nur eine oder zwei kleine Bohrungen) ideal. Der Fokus liegt klar auf einem zigarettenähnlichen, strengen Zug und maximaler Geschmacksdichte.
- Für DL (Direkt auf Lunge): Man startet meist mit einer weit geöffneten Airflow und reduziert sie schrittweise, bis der gewünschte Kompromiss aus warmer Dampfentwicklung und intensivem Geschmack gefunden ist.
Die AFC ist kein starres Setting, sondern ein dynamisches Werkzeug. Ein fruchtiges Liquid entfaltet sich bei einer anderen Luftzufuhr als ein schweres Dessert-Liquid. Das Experimentieren ist hier nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.
Nicht nur Watte: Warum das Dochtmaterial über guten oder schlechten Geschmack entscheidet
Während die Wicklung das Herz des Verdampfers ist, ist das Dochtmaterial – meist Watte – sein Kreislaufsystem. Seine Aufgabe ist es, das Liquid schnell und gleichmäßig aus der Tanksektion oder der Wanne des Tröpflers zur heißen Coil zu transportieren. Diese Fähigkeit, die als Kapillarität bezeichnet wird, ist entscheidend für ein konsistentes Geschmackserlebnis. Ein schlechter Nachfluss führt unweigerlich zu trockenen Zügen („Dry Hits“), die nicht nur furchtbar schmecken, sondern auch die Watte verbrennen und potenziell schädliche Substanzen freisetzen können. Für den Geschmacks-Puristen ist jedoch ein weiterer Aspekt ebenso wichtig: die Geschmacksneutralität des Materials.

Minderwertige Watte kann einen Eigengeschmack haben, der sich wie ein störender Filter über das feine Aroma des Liquids legt. Erfahrene Dampfer greifen daher zu speziellen, ungebleichten und chemisch unbehandelten Baumwollsorten. Diese Materialien sind so konzipiert, dass sie das Liquid ohne jegliche Verfälschung transportieren. Die richtige Menge und Verlegung der Watte ist dabei eine Kunst für sich: Zu wenig Watte führt zu Nachflussproblemen und „Hot Spots“ auf der Coil, zu viel Watte stranguliert den Liquidfluss und der Geschmack wird „gedämpft“.
Praxisbeispiel eines deutschen Tüftlers
Ein Blick in deutsche Dampfer-Foren zeigt, wie tief die Materie gehen kann. Ein Nutzer beschreibt sein Setup für optimalen Geschmack: „Mein Standarddraht ist Clapton 0.5V2A Seele und 0.25A1 Mantel auf 0.2 Ohm Dualcoil, mit CottonBacon oder Blackwool“. Diese präzise Beschreibung offenbart die Detailverliebtheit von Geschmacksjägern. Die Wahl eines komplexen Drahtes (Clapton) für mehr Oberfläche wird mit spezifischen, in der Szene bekannten Wattemarken kombiniert, um den perfekten Kompromiss aus Nachfluss und Reinheit zu erzielen.
Die Wahl des Dochtmaterials ist also keine Nebensache, sondern eine fundamentale Entscheidung, die direkt über die Qualität des Dampfes entscheidet. Es ist die unsichtbare Komponente, die den Unterschied zwischen einem guten und einem perfekten Zug ausmacht.
Hilfe, ich schmecke nichts mehr! Wie Sie die gefürchtete „Dampferzunge“ besiegen
Es ist ein Phänomen, das selbst die erfahrensten Dampfer zur Verzweiflung treiben kann: Plötzlich schmeckt das Lieblingsliquid nach nichts mehr. Diese als „Dampferzunge“ (Vaper’s Tongue) bekannte sensorische Ermüdung ist kein technisches Problem des Geräts, sondern eine biologische Reaktion des Körpers. Unsere Geschmacks- und Geruchsrezeptoren werden durch die ständige Exposition gegenüber denselben Aromamolekülen desensibilisiert. Sie hören quasi auf, die Signale an das Gehirn weiterzuleiten. Dieser Zustand ist temporär, aber frustrierend. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass täglich bei einem Erwachsenen ca. 10% der Zellen in den Geschmacksknospen regeneriert werden, sodass eine vollständige Erneuerung etwa zehn bis 14 Tage dauert.
Die gute Nachricht ist, dass man diesen Prozess nicht passiv aussitzen muss. Die Dampferzunge ist ein klares Signal des Körpers, dass eine Pause und eine „Neu-Kalibrierung“ der Sinne erforderlich ist. Einer der Hauptgründe ist oft Dehydration, da die Hauptbestandteile von E-Liquid (Propylenglykol und Glycerin) hygroskopisch sind und dem Körper Wasser entziehen. Ausreichend Wasser zu trinken, ist daher die einfachste und oft effektivste Gegenmaßnahme. Doch es gibt eine Reihe weiterer bewährter Methoden, um die Geschmackswahrnehmung schnell wieder zu reaktivieren.
Ihr Aktionsplan gegen die Dampferzunge
- Hydration erhöhen: Trinken Sie bewusst mehr Wasser als üblich. Dies ist die Grundlage, um die Schleimhäute feucht zu halten und die Rezeptoren funktionstüchtig zu halten.
- Geschmacksschock anwenden: Wechseln Sie abrupt zu einem völlig anderen Geschmacksprofil. Ein starkes Menthol- oder Minzliquid wirkt oft Wunder, da es die Rezeptoren auf eine andere Weise stimuliert und quasi „zurücksetzt“.
- Sensorik neutralisieren: Nutzen Sie den Trick aus der Parfümerie. Riechen oder kauen Sie an ein paar Kaffeebohnen. Alternativ hilft das Trinken eines schwarzen Kaffees oder das Beißen in eine Zitronenscheibe, um die Geschmackspapillen zu reinigen.
- Mundhygiene optimieren: Entfernen Sie Zungenbelag sanft mit einem Zungenreiniger oder der Zahnbürste. Verzichten Sie jedoch auf scharfe Mundspülungen, da diese die Mundflora zusätzlich reizen können.
- Liquid-Rotation etablieren: Um einer erneuten Dampferzunge vorzubeugen, dampfen Sie nicht tagelang denselben Geschmack. Halten Sie mindestens zwei oder drei verschiedene Verdampfer mit unterschiedlichen Liquids bereit und wechseln Sie regelmäßig durch.
„Chain Vaping“: Warum Dauernuckeln den Geschmack und Ihre Coil ruiniert
In der Hitze des Gefechts – sei es bei der Arbeit oder beim Gaming – neigen viele Dampfer zum „Chain Vaping“, dem ununterbrochenen Ziehen an der E-Zigarette ohne ausreichende Pausen. Während dies kurzfristig befriedigend sein mag, ist es für den Geschmacksjäger eine Todsünde. Es sabotiert das Erlebnis auf zwei fundamentalen Ebenen: der technischen und der sensorischen. Auf technischer Ebene ist das größte Problem der unzureichende Nachfluss. Die Watte benötigt Zeit, um sich wieder vollständig mit Liquid vollzusaugen. Zieht man zu schnell hintereinander, verdampft das Liquid schneller, als es nachfließen kann.
Die Watte trocknet aus, die Coil überhitzt und beginnt, die trockenen Baumwollfasern anzukokeln. Das Resultat ist der gefürchtete „Kokelgeschmack“, der nicht nur das Aroma ruiniert, sondern auch die gesamte Wicklung unbrauchbar macht. Besonders anfällig dafür sind dickflüssigere, VG-lastige Liquids, da deren höhere Viskosität den Nachfluss von Natur aus verlangsamt. Eine Pause von mindestens 15 bis 30 Sekunden zwischen den Zügen ist daher keine Empfehlung, sondern eine technische Notwendigkeit, um dem System Zeit zur Regeneration zu geben.
Auf sensorischer Ebene beschleunigt Chain Vaping das Eintreten der bereits beschriebenen Dampferzunge dramatisch. Die ununterbrochene Flut identischer Aromamoleküle führt zu einer schnellen Sättigung und Desensibilisierung der Geschmacksrezeptoren. Der Geschmack verflacht nicht, weil das Gerät versagt, sondern weil unsere Wahrnehmung kapituliert. Es ist vergleichbar damit, ein ganzes Blech seines Lieblingskuchens auf einmal zu essen – der Genuss weicht schnell einer stumpfen Übersättigung. Bewusst gesetzte Pausen sind also nicht nur für die Hardware, sondern auch für die eigene Sensorik eine entscheidende Pflegemaßnahme.
Mehr Frucht, weniger „flach“: So kitzeln Sie das maximale Aroma aus Ihrem Liquid heraus
Selbst mit perfekter Hardware kann ein Liquid sein volles Potenzial nicht entfalten, wenn die Grundlagen nicht stimmen. Zwei oft übersehene, aber entscheidende Faktoren sind die Zusammensetzung des Liquids und seine Reifezeit. E-Liquids bestehen hauptsächlich aus Propylenglykol (PG) und pflanzlichem Glycerin (VG). Für den Geschmacksjäger ist das PG von besonderer Bedeutung: Es gilt als der bessere Geschmacksträger. Ein höherer PG-Anteil (z.B. 50/50 oder 60/40 PG/VG) resultiert in einem intensiveren, klarer definierten Aroma und einem stärkeren „Throat Hit“. Im Gegensatz dazu sorgt VG für dichteren, weicheren Dampf, kann aber feine Geschmacksnuancen leicht dämpfen.
Ein weiterer entscheidender, aber oft vernachlässigter Aspekt ist die „Reifezeit“ oder das „Steeping“. Besonders bei frisch angesetzten Liquids (z.B. aus Longfills oder Aromen) müssen sich die verschiedenen Moleküle erst miteinander verbinden und homogenisieren. Dieser Oxidations- und Reifeprozess kann den Geschmack dramatisch verändern und vertiefen. Ein fruchtiges Liquid, das frisch angemischt noch „parfümiert“ oder „alkoholisch“ schmeckt, kann nach einer Woche Reifezeit an einem dunklen, kühlen Ort plötzlich rund, voll und authentisch schmecken. Komplexe Dessert- oder Tabakliquids benötigen oft sogar mehrere Wochen, um ihr volles Bouquet zu entfalten.

Zudem spielt auch die Temperatur eine Rolle. Niedrigere Leistungen und Temperaturen (typisch für MTL-Setups) heben oft die hellen, flüchtigen Noten von Früchten hervor. Höhere Leistungen (im DL-Bereich) können hingegen die tiefen, karamellisierten Noten von Kuchen- oder Tabakliquids erst richtig zur Geltung bringen. Das Wissen um diese Zusammenhänge erlaubt es, das Liquid selbst und die Hardware-Einstellungen gezielt aufeinander abzustimmen, um ein flaches Geschmacksprofil in eine facettenreiche Explosion zu verwandeln.
Der richtige Verdampfer für Gourmet-Liquids: So schmecken Sie jede Nuance heraus
Wenn man bereit ist, in komplexe Gourmet-Liquids zu investieren, die oft monatelang von Experten entwickelt wurden, sollte man nicht an der Hardware sparen, die diese Nuancen überhaupt erst hör- bzw. schmeckbar macht. Die Wahl des richtigen Verdampfers ist hier entscheidend. Wie ein Nutzer in einem führenden deutschen Dampfer-Forum treffend bemerkt, ist die Suche nach dem absolut „Besten“ eine sehr persönliche Reise. Ein Zitat von „Papa_Baer“ aus dem Dampfer-Board bringt es auf den Punkt:
Den besten RDA gibts in dem Sinne nicht denn das ist Geschmackssache.
– Papa_Baer, Dampfer-Board Forum
Diese Aussage unterstreicht, dass es nicht das eine perfekte Gerät gibt, sondern das perfekte Gerät für einen bestimmten Geschmack und eine persönliche Vorliebe. Dennoch gibt es Konstruktionsprinzipien, die bestimmte Verdampfer zu besseren „Analysewerkzeugen“ für komplexe Aromen machen. Dazu gehören eine kompakte Verdampferkammer, die den Dampf komprimiert, eine präzise einstellbare Airflow, die direkt auf die Wicklung trifft, und eine Bauweise, die einen möglichst kurzen Weg zum Mundstück gewährleistet.
Beispiele für Premium-Verdampfer aus der deutschen Szene
In der deutschen und europäischen High-End-Szene haben sich bestimmte Modelle als Referenzen für herausragenden Geschmack etabliert. So werden im Enthusiasten-Kreis oft Verdampfer wie die „Petri RTA“ und die „SQuapes“ als exzellente Bottom-Coiler genannt, bei denen die Luft von unten auf die Wicklung trifft, was als sehr geschmacksintensiv gilt. Für Top-Coil-Systeme, bei denen das Liquid über Dochte von unten zur oben liegenden Wicklung gefördert wird, sind Modelle wie der „Corona“ oder das „Tank Ding“ bekannt. Diese Namen stehen für Präzisionsfertigung und ein Design, das kompromisslos auf Geschmack ausgelegt ist.
Die Investition in einen solchen Gourmet-Verdampfer ist wie der Kauf eines hochwertigen Kopfhörers für einen Audiophilen. Plötzlich werden Details und Ebenen in einem bekannten Stück hörbar, die zuvor verborgen waren. Genauso kann der richtige Verdampfer die versteckten Noten eines komplexen Liquids enthüllen.
Das Wichtigste in Kürze
- Hardware ist die Basis: Die physikalische Konstruktion Ihres Verdampfers, insbesondere bei RDAs, legt das Fundament für die maximale Geschmacksintensität.
- Technik ist Kontrolle: Die meisterhafte Justierung von Airflow, Leistung und Wicklung ist keine Kunst, sondern erlernbares Handwerk zur Kalibrierung des Aromas.
- Biologie ist der Endgegner: Das Verstehen und Kontern von sensorischer Ermüdung wie der Dampferzunge ist entscheidend für ein dauerhaft intensives Erlebnis.
Die hohe Kunst des Dampfens: Ein Wegweiser durch die Welt der Gourmet-Liquids
Am Ende der technischen Optimierungskette steht die Quelle des Geschmacks selbst: das Liquid. Doch die Wahrnehmung dieses Geschmacks ist eine höchst individuelle Angelegenheit, die in unserer eigenen Biologie verwurzelt ist. Die menschliche Zunge eines Erwachsenen besitzt zwischen 2000 und 10000 Geschmacksknospen. Wer sich hier am oberen Ende des Spektrums bewegt, hat von Natur aus eine feinere und differenziertere Wahrnehmung. Diese biologische Varianz erklärt, warum dasselbe Liquid von zwei Personen völlig unterschiedlich bewertet werden kann. Die hohe Kunst des Dampfens besteht darin, das eigene technische Setup so zu perfektionieren, dass es das Maximum aus der persönlichen sensorischen Ausstattung herausholt.
Der Respekt vor dem Produkt wächst, wenn man den Aufwand versteht, der in einem hochwertigen Gourmet-Liquid steckt. Es ist keine simple Mischung von Aromen, sondern eine Komposition, die oft monatelange Entwicklungsarbeit erfordert. Der bekannte deutsche Liquid-Entwickler Dampfdidas gibt einen Einblick in diesen Prozess:
Ich beschäftige mich teilweise monatelang mit einem Geschmack, bis er genau meinen Wünschen entspricht. Ich orientiere mich da immer nach Lebensmitteln, die mir einfach sehr gefallen und die ich selber einfach gerne esse oder trinke und versuche diese dann so authentisch wie möglich auf meine Longfills zu transferieren.
– Dampfdidas, Aspire Shop Blog
Diese Hingabe, einen authentischen Geschmack einzufangen, verdient es, mit ebenso viel Sorgfalt und Präzision gedampft zu werden. Die Reise zum perfekten Geschmack ist somit ein Dialog zwischen dem Künstler, der das Liquid kreiert, und dem Ingenieur, der das Gerät kalibriert. Es ist die ultimative Verschmelzung von Kunst und Wissenschaft, die das Dampfen für Enthusiasten so faszinierend macht.
Jede Komponente – vom Draht über die Watte bis zur Luftzufuhr – ist eine Stellschraube auf dem Weg zur perfekten Harmonie. Die hier vorgestellten Prinzipien sind keine starren Regeln, sondern ein Fundament, auf dem Sie Ihre eigene Meisterschaft aufbauen können.
Häufige Fragen zum Thema intensiver Dampfgeschmack
Warum verliere ich beim Dauerdampfen den Geschmack?
Dieses Phänomen, bekannt als „Dampferzunge“, hat weniger mit dem Dampfen selbst zu tun als mit sensorischer Ermüdung. Es würde genauso auftreten, wenn man den ganzen Tag nur eine einzige Sorte Kekse oder Eis essen würde. Da man beim Dampfen dazu neigt, über längere Zeit dieselben Geschmäcker zu konsumieren, werden die Geschmacksrezeptoren desensibilisiert.
Wie lange sollte ich zwischen den Zügen pausieren?
Eine Pause von mindestens 15-30 Sekunden wird empfohlen. Diese Zeit ist notwendig, damit sich die Watte wieder vollständig mit Liquid sättigen kann (Nachfluss) und die Coil Zeit hat, etwas abzukühlen. Dies verhindert trockene Züge und schont das Material.
Welche Liquidzusammensetzung ist anfällig für Chain Vaping Probleme?
VG-lastige Liquids, also solche mit einem hohen Anteil an pflanzlichem Glycerin, sind besonders anfällig. VG ist dickflüssiger (viskoser) als Propylenglykol (PG) und fließt daher langsamer nach. Beim schnellen, ununterbrochenen Dampfen kann es so eher zu Nachflussproblemen und Kokeln kommen.